
Reis in Asien: Mehr als nur ein Korn
FAIRTRADE verbessert das Leben der Menschen im Ursprung auf vielfältige Art und Weise. Stabile Mindestpreise sorgen für planbare Einnahmen, die zusätzlich bezahlte FAIRTRADE-Prämie hilft, wichtige Gemeinschaftsprojekte vor Ort zu finanzieren. Außerdem sorgt FAIRTRADE mit einer Bio-Prämie für Anreize, auf Bio-Landwirtschaft umzustellen. Hier finden Sie eine aktuelle FAIRTRADE-Erfolgsgeschichte aus Indien, die zeigt, wie der faire Handel wirkt.
Reisjungpflanzen werden in den Sommermonaten in die von Wasser überfluteten Felder gepflanzt. Nach fünf bis sechs Monaten ist der Reis goldgelb und erntereif. Die sogenannten Rispen werden sonnengetrocknet und an-schließend gedroschen, um die Körner zu lösen. Harte Arbeit, die aber dennoch oft sehr schlecht bezahlt ist. Für die Bauernfamilien reicht das Einkommen kaum zum Leben aus. Hier macht FAIRTRADE einen großen Unterschied für die Menschen im Anbau.
Am Fuße des Himalaya haben beispielsweise Kleinbauernfamilien der FAIRTRADE-Reiskooperative Nature Bio-Foods ihre Felder. „Nachhaltige, umweltschonende und biologische Anbaumethoden rücken für die Gemeinschaft immer stärker in den Fokus“, sagt FAIRTRADE-Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner, der sich von den Bedingungen vor Ort bereits selber ein Bild machen konnte. Die Bauernfamilien erzielen ein besseres Einkommen, natürliche Ressourcen werden geschont, und dank der FAIRTRADE-Prämie können die Menschen in der Region in ihre Zukunft investieren. So stieg der Reisertrag durch effizientere Anbaumethoden um bis zu 30 Prozent und damit auch das Einkommen in der Region – um bis zu 40 Prozent. Geld, das sinnvoll reinvestiert wird. Zum Beispiel in neue landwirtschaftliche Geräte, einen höheren Lebensstandard und Bildung. Reisbauernfamilien werden von FAIRTRADE auf Wunsch auch laufend in nachhaltigem Landmanagement ohne chemische Pestizide und Dünger geschult und bei der Umstellung auf Bio-Anbau begleitet. Das reduziert sowohl den Wasserverbrauch als auch den Emissionsausstoß wirksam und nachhaltig. Denn durch die FAIRTRADE-Prämie wurde der Ausbau von Bewässerungsanlagen und Kanalfilter ermöglicht. Zusätzlich wurde die Biodiversität gefördert, und die Kleinbauernfamilien profitieren nun auch von einer zusätzlichen Bioprämie.
Die Community vor Ort konnte ebenfalls mithilfe der FAIRTRADE-Prämie gestärkt werden. Verbesserte Infrastruktur ist eine Motivation zur Produktion für den lokalen Markt. In der Region entstand in den vergangenen Jahren auch ein eigenes Servicecenter für landwirtschaftliche Geräte. Dort wird der Wissenstransfer zwischen Bauernfamilien forciert – gerade in Zeiten des Klimawandels ein wichtiges Tool, um auf große Herausforderungen gemeinschaftlich und solidarisch reagieren zu können.