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Love Chocolate, hate injustice

Sieben Gründe, sich für eine bessere, gerechtere Zukunft für Kakaobauernfamilien zu entscheiden.

Wir alle lieben Schokolade und für die meisten von uns gilt: Wenn wir einmal mit einer Tafel Schokolade angefangen haben, können wir nicht mehr aufhören, bis sie ganz weg ist. Schokolade ist für uns der kleine Alltagsluxus, auf den wir nicht verzichten möchten und der besondere Genussmomente mit sich bringt.

Aber wie bei den meisten Dingen lohnt es sich, die Verpackung genauer zu betrachten, um mehr über die Anbaubedingungen herauszufinden. Denn die ungenießbare Wahrheit ist, dass die Schokoladenindustrie eine bittersüße Branche ist. Rund 60 Prozent des weltweiten Kakaos werden von 2,5 Millionen Kleinbauernfamilien in der Elfenbeinküste und Ghana unter sehr harten Bedingungen produziert. Dort ist das Wetter heiß und feucht genug, damit die Bohnen gut gedeihen. Die Produktion dieses kostbaren Guts beruht nur allzu oft auf Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Ausbeutung. So gab am 31. März dieses Jahres die Regierung der Elfenbeinküste bekannt, dass sie den garantierten Preis, der den Bauernfamilien für ihre Kakaoernte gezahlt wird, im Vergleich zum Vorjahr um 25 % gesenkt hat.
Trotz zermürbender Arbeitstage verdient der durchschnittliche Kakaobauer oder die durchschnittliche Kakaobäuerin aber bereits vor der aktuellen Preissenkung gerade einmal 1 US-Dollar pro Tag oder weniger, weit unter der extremen Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag und noch weiter unter dem Betrag, der einem existenzsichernden Einkommen von etwa 2,50 US-Dollar pro Tag entspricht. Hinzu kommt, dass die Kakaobauernfamilien den Schwankungen des globalen Kakaomarktes ausgesetzt sind.

Geschlechtergerechtigkeit

Diese bereits inakzeptable Situation ist für eine große Anzahl von Bäuerinnen noch schlimmer – FAIRTRADE hat in einer Studie erhoben, dass sie fünfmal weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. FAIRTRADE trägt mit Hilfe der verpflichtenden Standards dazu bei, diese Kluft zwischen den Geschlechtern zu überwinden, zum Beispiel durch Diskriminierungsfreiheit und spezielle Förderungen innerhalb der Kakao-Kooperativen. Die FAIRTRADE-Standards sollen nicht nur die Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern verhindern, sondern die Beteiligung von Frauen in Entscheidungsprozessen erhöhen und mehr Frauen und Mädchen in die Lage versetzen, von den Vorteilen des fairen Handels zu profitieren.

Wenn die Handelsbedingungen zu Ungunsten der Bauernfamilien ausfallen, führt dies zu Armut, sozialer Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung. Ohne gezielte Maßnahmen werden die systemischen Probleme, mit denen der Kakaosektor konfrontiert ist, fortbestehen.
Therese ist mit ihrer Familie Mitglied der CAVA-Kakao-Kooperative in der Elfenbeinküste. Sie ist überzeugt, dass ihre Kinder mehr verdient haben, als die aktuelle Generation an Kakaobauernfamilien es tut. Das ist ihre oberste Priorität – alles zu tun, was sie kann, um ihnen bessere Chancen im Leben zu bieten. In ihren Worten: „um sie höher zu stellen“.

Bildung

Das vielleicht Wichtigste was Therese passiert ist – oder auch nicht passiert ist – war, dass sie nicht zur Schule gehen konnte. Sie kennt aber die Chancen, die Bildung bieten kann, die Wahlmöglichkeiten, die dadurch entstehen und sie ist fest entschlossen, alles zu tun, damit ihre Kinder eine gute Ausbildung bekommen und das machen können, was sie möchten.

Anständiges Einkommen

Als ivorische Kakaobäuerin und noch dazu als Frau, hatte es Therese oft schwer im Leben. Aber sowohl sie als auch ihr Mann besitzen ihre eigene Kakaofarm und haben es geschafft, sich etwas aufzubauen. Sie gehört zu einer Gruppe von Bäuerinnen und Bauern, die durch FAIRTRADE einen gesicherten Markt für ihren Kakao haben. Das bedeutet, dass sie ein finanzielles Sicherheitsnetz in Form eines Mindestpreises für ihre Ernte bekommt. Das ist lebenswichtig, denn die Preise für Kakao schwanken mitunter sehr stark und stürzen häufig auf ein Niveau ab, das Bauernfamilien wie jene von Therese hungrig und mittellos zurücklässt.

Ernährungssicherheit

Es ist diese Sicherheit, die es Therese und ihrem Mann ermöglicht, ihre acht Kinder zu unterstützen und ihnen den nötigen Rückhalt zu geben. Sie muss für deren Schulgebühren und Bücher aufkommen, ebenso wie für Unterkunft und Essen. Das meiste Geld geht für die Ausbildung der Kinder drauf, aber es steht außer Frage, dass sich die Opfer, die sie und ihr Mann erbringen, am Ende lohnen werden. „Ich leide im Moment für meine Kinder, damit sie einen guten Job in der Stadt haben und nicht hierher zurückkommen müssen, wenn sie das nicht wollen. Sie sollen ihre Zukunft selber bestimmen können“, sagt Therese. Sie und ihr Mann bessern ihr Einkommen mit dem Verkauf anderer Feldfrüchte auf, denn das Geld für den Kakao kommt nur ein paar Mal im Jahr und reicht meistens nicht lange.
Gemeinsam verdient die Kooperative, der sie angehört, durch FAIRTRADE zusätzliches Geld, die sogenannte FAIRTRADE-Prämie. Gemeinsam entscheiden sie, wofür sie es ausgeben, um den größten Nutzen für ihre Gemeinschaft zu erzielen.

Sauberes Wasser

Für Therese ist eine der größten Veränderungen, die diese Entscheidungen mit sich gebracht haben, eine gemeinschaftliche Wasserpumpe. In dem Dorf, in dem sie lebt, hat sich so auch die Gesundheit der Kinder verbessert: „Früher konnte man mit dem Wasser im Dorf oft nicht einmal die eigene Wäsche waschen, weil es so schmutzig war. Dank der Genossenschaft CAVA haben wir heute in unserem Dorf sauberes Wasser zum Trinken. Früher, als wir das schmutzige Wasser aus Brunnen und Flüssen trinken mussten, wurden die Kinder ständig krank. Das ist heute anders, wofür wir sehr dankbar sind.“
Für Therese ist der Preis, den sie jetzt für ihren Kakao bekommt, besser als früher. Sie beschreibt, wie machtlos die Kakaobauernfamilien in der Lieferkette oft sind. Laut ihr waren die Menschen im Ursprung auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was ihnen jemand zahlen wollte: „Dank der Kooperative CAVA wird der von der Regierung vorgegebene Kakaopreis nun respektiert. Zwischenhändler und private Käufer können nicht mehr kommen und feilschen, wir haben eine starke Vereinigung, die höhere Einkommen für uns erzielt.“

Klimagerechtigkeit

Es geht aber nicht nur um den FAIRTRADE-Preis und die Prämie. Therese möchte auch die anderen Vorteile der FAIRTRADE-Mitgliedschaft hervorheben. Es ist die Art und Weise, wie die Genossenschaft organisiert ist und wie sie sicherstellt, dass Gesundheit und Sicherheit und andere Rechte am Arbeitsplatz eingehalten werden. „Wenn ich über die Kooperative CAVA verkaufe, wird der Preis vorab und langfristig bestimmt. Außerdem kümmert sich die Kooperative um viele Extras. Sie stellt nötige Dünge- und Spritzmittel zur Verfügung, außerdem Schutzausrüstung wie Stiefel und Werkzeug wie Macheten für die Ernte. In schwierigen Zeiten werden auch Teile der FAIRTRADE-Prämie als Bonus an die Kleinbauernfamilien ausbezahlt.

 

Thereses Geschichte verdeutlicht die sieben wichtigsten Vorteile, die FAIRTRADE ihrer Gemeinde bringt. Diese sind Bildung, Einkommensverbesserung, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Nahrungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheitsvorsorge und Geschlechtergerechtigkeit.
Damit die Zukunft der Schokolade fair und nachhaltig ist, müssen die Kakaobauernfamilien genug verdienen, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Sie müssen ein existenzsicherndes Einkommen erzielen, das ausreicht, um einen angemessenen Lebensstandard zu erreichen, der alle Kosten für den Kakaoanbau und die grundlegenden Menschenrechte wie genug Nahrung, die Bildung der Kinder und die Gesundheitsversorgung der gesamten Familie deckt sowie darüber hinaus noch Geld zum Sparen für die Zukunft übrigbleibt.
Um diese Ziele für noch mehr Menschen zu erreichen, begann FAIRTRADE 2017 mit einer Kampagne für existenzsichernde Einkommen und fordert Maßnahmen im gesamten Schokoladensektor ein, um weitere Verbesserungen zu erzielen. Zudem hat FAIRTRADE einen Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen eingeführt und ein umfassendes Rahmenwerk geschaffen, dem sich interessierte Unternehmen anschließen können.

FAIRTRADE-Schokolade ist zweifelsohne eine Entscheidung für den Wandel. Wenn Sie sich für FAIRTRADE entscheiden, machen Sie sich für eine faire Bezahlung und mehr Macht in den Händen der Kakaobauernfamilien stark, damit sie in ihr Geschäft investieren, ihr Einkommen steigern und ein besseres Leben für ihre Familien und Gemeinden aufbauen können. FAIRTRADE bedeutet Nahrung, sauberes Wasser, Klimagerechtigkeit, medizinische Versorgung, Bildung, Geschlechtergerechtigkeit und Ernährungssicherheit. Mit Ihrer Entscheidung signalisieren Sie Unternehmen und Regierungen, dass Sie an eine gerechtere Zukunft glauben, in der Kakaobauernfamilien ein existenzsicherndes Einkommen erzielen können. Wir alle können einen Teil dazu beitragen, die Zukunft der Schokolade zum Besseren zu verändern.

Sorgen Sie für eine bessere Zukunft für Kakaobauernfamilien, indem Sie sich am Weltschokoladentag für FAIRTRADE entscheiden!

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