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Steigende Schokolade-Nachfrage im Advent: FAIRTRADE macht einen realen Unterschied

Fast täglich lesen wir über neue Inflationsrekorde und gestiegene Preise bei den meisten Produkten des täglichen Einkaufs. Doch wie stellt sich die Lage für Kakaobauernfamilien dar, deren Ernte zur Schokolade veredelt wird und hierzulande gerade in der Vorweihnachtszeit als beliebtes Geschenk für Genussmomente sorgt?

Ghana und Cote d’Ivoire zählen weltweit zu den wichtigsten Kakaoproduzenten der Welt. Knapp zwei Drittel der weltweiten Ernte stammen aus diesen westafrikanischen Ländern. Entwicklungen in diesen Regionen sind damit wegweisend für die Kakaobranche weltweit. Gerade im konventionellen Kakaomarkt dieser Ursprungsregionen wirken sich derzeit verschiedene Einflussfaktoren negativ auf die Einkommenssituation der ohnehin oftmals von Armut bedrohten Kakaobauernfamilien aus.

Einkommen der Kakaobauernfamilien sinkt dramatisch
Aktuell kommt es in Westafrika zu einer Abwertung der lokalen Währungen gegenüber dem US-Dollar. Cote d’Ivoire erlebt zudem die höchste Inflation seit 2011. Zusätzlich steigen durch den weltweiten Inflationsdruck auch die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel und bewegen sich aktuell auf Rekordniveau. Das Problem dabei: Die großen internationalen Kakao-Händler weigern sich seit Jahrzehnten standhaft, faire Preise für Rohkakao zu bezahlen. Dazu Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich: „Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie groß der Druck der internationalen Kakaohändler auf den Preis für Rohkakao ist. Schamlos nützen einige wenige große Unternehmen ihre Marktdominanz aus. Es ist eine Schande, dass die Schokoladekonzerne weltweit zwar ständig von fairen Preise reden, dieses Versprechen aber in der Realität am Verhandlungstisch nicht einlösen. Noch dazu jetzt, wo die Kakaobauernfamilien mit steigenden Kosten für Transport, Energie oder auch Düngemittel zu kämpfen haben. Damit ist ein existenzsicherndes Einkommen für sie im konventionellen Markt in weite Ferne gerückt.“

Faire Preise für Kakao wirken positiv auf Einkommen der Kakaobauernfamilien
Dass es auch anders geht, zeigen FAIRTRADE-Lizenzpartner in Österreich, die mit ihrem Engagement und der Verwendung von FAIRTRADE-Kakao dafür sorgen, dass die Bauernfamilien für jedes verkaufte Kilogramm Rohkakao einen fairen Preis sowie eine zusätzliche Prämie für Gemeinschaftsprojekte erhalten. „Im Jahr 2021 wurden insgesamt über 7.000 Tonnen FAIRTRADE-Rohkakao nach Österreich verkauft, damit gingen knapp 19 Mio. USD an Direkteinnahmen alleine aus Österreich an die FAIRTRADE-Kakaobauernfamilien weltweit“, so Kirner.  
Damit zeigen österreichische Schokoladehersteller, dass sich faire Preise im Ursprung und wirtschaftlicher Erfolg im umkämpften Schokolademarkt nicht ausschließen, sondern im Gegenteil Fairness ein Wettbewerbsvorteil sein kann. „Im ersten Halbjahr 2022 konnten die Rohkakaoabsätze in Österreich um weitere 52 % gesteigert werden – und das trotz eines global sehr schwierigen Umfeldes, mit dem Ausbruch des Ukraine-Konfliktes, dem steigenden Inflationsdruck und damit einhergehend explodierender Energiekosten für die Menschen in Österreich“, sagt Kirner abschließend.
Neue Studienergebnisse bestätigen, dass FAIRTRADE für die Kakakobauernfamilien einen positiven Impact hat: So vergleicht Mainlevel Consulting in einer aktuellen Untersuchung FAIRTRADE-Kooperativen mit nicht-zertifizierten Organisationen. Neben Kaffee und Bananen wurden auch die Auswirkungen auf die Kakaoproduktion in Ghana untersucht. Die FAIRTRADE-Kakaokooperative Kuapa Kokoo zeigte beispielsweise höhere Produktivität, eine bessere Gleichstellung der Frauen und höhere Einkommen als konventionelle (nicht-zertifizierte) Kakao-Kooperativen.

Weiterführende Informationen:

Rückfragehinweis:
FAIRTRADE Österreich presse@fairtrade.at