von Fairtrade International/FAIRTRADE Österreich
Tag der Menschenrechte: FAIRTRADE forciert Kinderschutz in Westafrika
Laut einem ersten Bericht haben vier Kakaokooperativen in Côte d‘Ivoire und Ghana bereits 50 Prozent der ihnen zugesprochenen Gelder erhalten und konnten in ihren Gemeinschaften Projekte zur Prävention und Beseitigung von ausbeuterischer Kinderarbeit durchführen. Die Gelder werden ausschließlich für Projektvorschläge zugesprochen, die strategisch und langfristig auf Präventions- und Abhilfemaßnahmen abzielen. In Côte d‘Ivoire beispielsweise haben Kooperativen mit dem Bau neuer Klassenzimmer für die Kinder vor Ort begonnen. Das Projekt in Ghana umfasst auch den Bau von Toiletten, Solarmodulen und eines Bohrlochs, das die Schule mit sauberem Trinkwasser versorgen wird.
Höhere Schulpräsenz dank Fahrrädern und Helmen
Eine der Stärken des Programms ist, dass die Kooperativen selbst evaluieren, welche Maßnahmen der Gemeinschaft am sinnvollsten sind. Die Kinder der Mitglieder einer Kooperative leben beispielsweise sehr weit von der Schule entfernt und ohne geeignete Transportmittel war der Schulbesuch eine Herausforderung. Das führte dazu, dass die Kinder oft nicht oder zu spät zur Schule kamen.
Dieses Problem wurde mit dem Kauf und der Verteilung von 125 Fahrrädern an die Kinder vor Ort gelöst. „Mit dem Fahrrad ist mein Kind schnell und sicher unterwegs, und wir können das Geld, das wir sonst für den Bustransport ausgeben müssten, in Schulgebühren und Schulmaterial investieren“, sagt eine der Mütter. Am Ende des Projekts wird für die Mitglieder der Kooperative auch eine Fahrradgarage gebaut werden.
Ganzheitlicher Ansatz gegen ausbeuterische Kinderarbeit
Armut ist eine der Hauptursachen für ausbeuterische Kinderarbeit. FAIRTRADE allein kann dieses weit verbreitete Problem zwar nicht lösen, aber unternimmt Schritte, die Wirkung zeigen. Mit dem 2023 ins Leben gerufenen FAIRTRADE-Programm zum Schutz von Kinderrechten unterstützt FAIRTRADE Initiativen, die eine positive Zukunft des Nachwuchses sichern sollen.
Zudem legt FAIRTRADE strenge Zertifizierungsstandards gegen ausbeuterische Kinderarbeit sowie die Unterstützung der Bauernfamilien bei der Bekämpfung der Ursachen fest. FAIRTRADE-Mindestpreise und -Prämien bringen den Menschen in den Ursprungsländern ein Sicherheitsnetz gegen schwankende Weltmarktpreise sowie die Möglichkeit, in gemeinnützige Projekte wie Schulen zu investieren. Zusätzlich dazu bietet FAIRTRADE den Partnerunternehmen an, auf freiwilliger Basis Referenzpreise für existenzsichernde Einkommen zu zahlen, um langfristig in die Sicherung ihrer Lieferketten zu investieren.
Das Programm zur Verhinderung und Beseitigung von ausbeuterischer Kinder- und Zwangsarbeit wurde von FAIRTRADE Österreich, Fairtrade Max Havelaar in der Schweiz, Fairtrade Deutschland, anderen FAIRTRADE-Organisationen und Geschäftspartnern mit über 500.000 Euro finanziert und wird nun mit weiteren Beiträgen ausgebaut. Im kommenden Jahr wird es auch eine externe Evaluierung davon geben.
Hier geht es zum vollständigen Bericht darüber, was bis jetzt gemacht wurde.
Große Schokoverteilaktion in Österreich
Die Bauernfamilien im Globalen Süden zu unterstützen, ist die Hauptaufgabe von FAIRTRADE. Dafür ist aber auch eine engagierte Zivilgesellschaft in den Ländern nötig, wo FAIRTRADE-Produkte gekauft werden. Österreich liegt hier beim Pro-Kopf-Konsum unter den ersten drei Ländern weltweit.
Um noch mehr Bewusstsein für das Thema fairer Handel zu schaffen, haben wir in der Woche rund um den Tag der Menschenrechte Schoko-Verteilaktionen organisiert. Insgesamt haben 120 FAIRTRADE-Gemeinden, -Schulen und Weltläden dabei geholfen, den Menschen in Österreich eine kleine Freude in der Adventzeit zu machen und gleichzeitig auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen. Ein herzliches Danke geht an all unsere Unterstützer:innen – ohne euch wären wir nur ein gemeinnütziger Verein, mit euch sind wir eine große Bewegung!
Hier haben wir einige Fotos und Infos der Verteilaktion zusammengestellt.