Fairtrade International und das International Trade Center vereinbaren erweiterte Nachhaltigkeitspartnerschaft

GENF, Schweiz – Fairtrade International und das International Trade Center (ITC), ein gemeinschaftliches Organ der Welthandelsorganisation und der Vereinten Nationen, haben den Ausbau ihrer Partnerschaft angekündigt. Dies soll Kleinbäuer*innen und Arbeiter*innen dabei helfen, sich zu diversifizieren und neue Märkte zu erschliessen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) zu erreichen und auf die Agenda 2030 hinzuarbeiten, wie die Organisationen heute bekanntgegeben haben.

Die Einzelheiten der erweiterten Partnerschaft sind in einer von Fairtrade Global CEO Sandra Uwera, Fairtrade Max Havelaar CEO Renato Isella und ITC Executive Director Pamela Coke-Hamilton unterzeichneten Absichtserklärung dargelegt. Demnach werden die Organisationen ihre Arbeit zur Förderung von mehr Nachhaltigkeit unter Kleinbäuer*innen und Arbeiter*Innen auf der ganzen Welt beschleunigen, damit sich diese stärker am globalen Handel beteiligen können. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll die Arbeit in einer Reihe von Bereichen verstärkt werden, darunter:

• die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe, um Kleinbäuer*innen in die Lage zu versetzen, sich den zunehmenden agrarökologischen und sozioökonomischen Herausforderungen zu stellen
• die Stärkung der Rolle der Geschlechter, Frauen- und Jugendförderung;
• Anpassung an den Klimawandel und Biodiversität;
• die Stärkung der Fähigkeiten der Kleinbäuer*innen in den Bereichen Unternehmensführung, Finanzwesen und kommerzielles Management sowie der Aufbau der Kapazitäten von Erzeugerorganisationen zur Einrichtung und Aufrechterhaltung ihrer eigenen Überwachungs- und Reaktionssysteme für die menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflicht (HREDD).

"Ich freue mich sehr, dass Fairtrade und das ITC sich erneut für die langjährige und fruchtbare Partnerschaft unserer Organisationen einsetzen und darauf aufbauen. Gemeinsam können wir mit neuem Engagement daran arbeiten, Kleinbäuer*innen und Arbeiter*innen auf der ganzen Welt in die Lage zu versetzen, die SDGs zu erreichen", so Sandra Uwera, CEO von Fairtrade Global, nach der Unterzeichnung der Vereinbarung am Hauptsitz des ITC in Genf, Schweiz.

"Wir haben noch sieben Jahre Zeit, um die Agenda 2030 zu verwirklichen, und Kleinbäuer*innen sowie Arbeiter*innen tragen entscheidend dazu bei, dass wir auf dem Weg in eine für alle nachhaltige Zukunft bleiben», fügte Sandra Uwera hinzu. «Die erweiterte Partnerschaft zwischen Fairtrade International und dem ITC wird dazu beitragen, die Bereitstellung einer wichtigen Unterstützung sicherzustellen, die es den Produzentenorganisationen ermöglicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen, während sie daran arbeiten, ihre Betriebe nachhaltiger zu gestalten und einen besseren Marktzugang für ihre Produkte zu erreichen."

Fairtrade International und das ITC engagieren sich seit Langem ausgiebig für einen ethischen Handel und setzen sich bei wichtigen globalen Interessengruppen für Fragen der Nachhaltigkeit ein. In den letzten Jahren haben die beiden internationalen Organe an einer Reihe von Veröffentlichungen sowie an der ITC Sustainability Map – einem einzigartigen Instrument zum Benchmarking freiwilliger Nachhaltigkeitsstandards – eng zusammengearbeitet. Darüber hinaus haben beide Organisationen auf programmatischer Ebene bei Projekten im Zusammenhang mit Kaffee- und Kakao-Wertschöpfungsketten in Ghana, Äthiopien und Lateinamerika kooperiert.

"Die Zusammenarbeit mit der ITC-Initiative Alliances for Action (A4A) war bereits sehr erfolgreich. Gemeinsam konnten wir Wertschöpfungskettenprojekte mit praktischem, innovativem und wirkungsvollem Charakter schaffen», bemerkte Renato Isella, Geschäftsleiter von Fairtrade Max Havelaar. «Wir freuen uns, dass wir diese Partnerschaft nun vertiefen können, mit dem Ziel, weitere Partner und zusätzliche Ressourcen ins Boot zu holen, damit noch mehr Produzenten davon profitieren können."

Die neue Vereinbarung zwischen Fairtrade und dem ITC baut auf dieser erfolgreichen Partnerschaft auf und bildet den Rahmen für eine weitere Zusammenarbeit. Die Organisationen bauen ihre derzeitigen Bemühungen um Nachhaltigkeit in den Bereichen Kakao, Kaffee und anderen Wertschöpfungsketten aus und binden Handelspartner sowie neue Interessengruppen in öffentlich-private Partnerschaften ein, um die Prioritäten der Nachhaltigkeit von Produzenten anzugehen. Zusätzlich zu diesen geplanten Massnahmen wird die Partnerschaft auch Kleinbauernkooperativen dabei unterstützen, sowohl lokal als auch international neue Vertriebskanäle für ihre Produkte zu erschliessen, um neue Märkte zu erreichen und ihre Finanzen zu stärken.

"Unsere Partnerschaft mit Fairtrade trifft den Kern dessen, was wir tun, nämlich Produzenten in benachteiligten Ländern zu befähigen, in der Wertschöpfungskette aufzusteigen, neue Märkte zu erschliessen und höhere Einkommen für ein besseres Leben zu erzielen», beschrieb ITC Executive Director Pamela Coke-Hamilton die Partnerschaft. «Ich freue mich darauf, unsere Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, um neue Sektoren und Regionen zu erreichen."

Über Fairtrade International
Fairtrade International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die 2 Millionen Kleinbäuer:innen und Arbeiter:innen weltweit vertritt. Fairtrade ist Eigentümer des Fairtrade-Labels, das auf mehr als 30 000 Produkten zu finden ist und das weltweit anerkannteste und vertrauenswürdigste Nachhaltigkeitssiegel ist. Fairtrade International und seine Mitgliedsorganisationen arbeiten mit Unternehmen zusammen, engagieren Käufer, aktivieren die Zivilgesellschaft und ermöglichen Produzenten, die Kontrolle zu übernehmen, um eine faire, nachhaltige Zukunft zu schaffen – eine Zukunft, die auf sozialer Gerechtigkeit beruht. www.fairtrade.net

Über das International Trade Center (ITC)
Das International Trade Center ist ein gemeinsames Organ der Welthandelsorganisation und der Vereinten Nationen. Das ITC unterstützt Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen in benachteiligten Ländern dabei, auf globalen Märkten wettbewerbsfähiger zu werden – und trägt so zu den SDGs bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.intracen.org.