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Vor dem Osterfest: Warum FAIRTRADE-Schokolade ein Muss ist

Das Frühlingsfest steht vor der Tür und damit auch die Zeit der Schokolade-Hasen und -Eier. Während die Nachfrage nach Schokolade hierzulande steigt, sind die Kakao-Kleinbauernfamilien oft weit weg von existenzsichernden Einkommen. FAIRTRADE fordert daher die Umsetzung eines effektiven Lieferkettengesetzes und reagiert auf diese schwierige Marktsituation mit erneuertem Kakao-Standard.

Das Frühlingsfest steht vor der Tür und damit auch die Zeit der Schokolade-Hasen und -Eier. Während die Nachfrage nach Schokolade hierzulande steigt, sind die Kakao-Kleinbauernfamilien oft weit weg von existenzsichernden Einkommen. FAIRTRADE fordert daher die Umsetzung eines effektiven Lieferkettengesetzes und reagiert auf diese schwierige Marktsituation mit erneuertem Kakao-Standard.

Aktuell stehen Kakao-Kleinbauerngenossenschaften in den Ursprungsländern vor großen Herausforderungen: die Kosten in der Landwirtschaft steigen, während der erzielte Preis für Rohkakao für die aktuelle Ernte nicht im gleichen Ausmaß nach oben geht. Zusätzlich treibt die Inflation global die Lebenserhaltungskosten in so gut wie allen Bereichen in die Höhe. FAIRTRADE Österreich appelliert daher gerade vor Ostern an die Konsument*innen, auf Produkte aus fairem Handel zu achten und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Kakao-Bauernfamilien zu leisten. „Es ist nicht zu entschuldigen, dass ein Großteil dieser Menschen nach wie vor kein ausreichendes Einkommen erzielen, um ihren Familien ein gutes Leben bieten zu können“, kritisiert Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. „Kurzfristig kann das FAIRTRADE-Siegel mit einem vertraglich verpflichtenden Mindestpreis und der zusätzlichen Prämie unterstützend wirken. Langfristig müssen jedoch auch gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Menschenrechte entlang der Lieferketten für alle verpflichtend zu machen.“

Kirner fordert daher die Umsetzung eines schlagkräftigen Lieferkettengesetzes, das für gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer sorgt. Unfaire Unternehmenspraktiken müssen damit verboten werden und Verstöße Konsequenzen haben. „FAIRTRADE-Kakao hat sich in den vergangenen Jahren in Österreich gut entwickelt und viele heimische Firmen arbeiten mit uns zusammenarbeiten. Große, internationale Schokoladekonzerne nutzen aber nach wie vor ihre Marktmacht, um die Preise im Ursprung so niedrig wie möglich zu halten – es muss endlich Schluss damit sein, dass Kakaobauernfamilien in Armut leben müssen“, so Kirner weiter.

FAIRTRADE-Standards werden angepasst
Durch das geplante EU-Lieferkettengesetz steigt aktuell der Bedarf an Expertise und Transparenz im Bereich HREDD (unternehmerische Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umwelt). FAIRTRADE International reagiert auf diese neuen Herausforderungen mit der Veröffentlichung eines überarbeiteten Kakao-Standards. Dieser wird schrittweise in den nächsten zwei Jahren umgesetzt und beinhaltet strengere Anforderungen in Bezug auf Entwaldung, unternehmerische Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umwelt sowie Rückverfolgbarkeit und Transparenz. So müssen Produzentenorganisationen nun z.B. Geodaten von ihren Kakaoanbaugebieten sammeln, um gegen Entwaldung vorzugehen und effektivere Kontrollsysteme etablieren, damit Fälle von ausbeuterischer Kinderarbeit verhindert werden können.

FAIRTRADE Österreich setzt sich seit Jahren dafür ein, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Produzent*innen im Globalen Süden zu verbessern und den Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu legen. Durch den Kauf von FAIRTRADE-zertifizierten Produkten können Konsument*innen aktiv dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. „Trotz schwieriger Zeiten bleiben erfreulicherweise Unternehmen und Konsument*innen in Österreich FAIRTRADE-Schokolade treu“, so Kirner abschließend. Im Mai werden die Zahlen zur Entwicklung des FAIRTRADE-Schokolade-Konsums im Gesamtjahr 2022 erwartet und so viel sei verraten: die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum. Zudem sind in den nächsten Monaten neue FAIRTRADE-Partnerinitiativen und Produktumstellungen zu erwarten, was FAIRTRADE Österreich ebenfalls sehr begrüßt.