FAIRTRADE-Blumen und Pflanzen

So funktioniert der faire Handel

Der Anbau von Blumen und Pflanzen ist ein arbeitsintensives Geschäft: Tausende Arbeitskräfte sind nötig für Aufzucht und Ernte, für das Zuschneiden und Verpacken. Die FAIRTRADE-Blumen kommen vor allem aus Kenia, Tansania und Äthiopien.

Herausforderungen

  • Die Beschäftigten auf Blumen- und Pflanzenfarmen leiden unter den schlechten Produktions- und Arbeitsbedingungen und den niedrigen Löhnen.
  • Die Unterdrückung von gewerkschaftlicher Organisation ist auf den Blumen- und Pflanzenfarmen üblich. Es fehlt an staatlicher Unterstützung für Gewerkschaften.
  • Den Beschäftigten auf den Blumenfarmen fehlt das nötige Fachwissen im Umgang mit giftigen Pflanzenschutzmitteln. Der hohe Einsatz giftiger Chemikalien  und fehlende Schutzkleidung haben Langzeitfolgen für die Arbeiterinnen und Arbeiter.

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Warum FAIRTRADE den Unterschied macht

Auf FAIRTRADE-zertifizierten Blumenfarmen werden die Blumen nach klar definierten sozialen und ökologischen Standards gezüchtet.

Frauen machen ungefähr die Hälfte der Beschäftigten auf Blumen- und Pflanzenfarmen aus. Sie sind als Pflückerinnen oder in den Verpackungshallen tätig. Viele sind alleinerziehend, ihr Bildungsstand ist meist niedrig. Oft kennen sie ihre Rechte als Arbeitnehmerinnen nicht, niedrige Löhne, und mangelnde Arbeitssicherheit verschlechtern die Situation. FAIRTRADE hat das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehören feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz und klare Arbeitszeitregelungen, Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Chemikalien.

Für die Farmen gelten außerdem strenge Umweltkriterien. Wassersparende Bewässerung, Kläranlagen, Kompost- und Müllmanagement sind Bestandteile der FAIRTRADE-Standards.

Die FAIRTRADE-Prämie, die der Importeur  zusätzlich zum Exportpreis bezahlt und die zehn Prozent dieses Preises beträgt, kommt direkt den Beschäftigten zugute. Das von der Belegschaft gewählte FAIRTRADE-Prämienkomitee entscheidet über die Nutzung des Geldes.

FAIRTRADE-zertifizierte Blumen- und Pflanzenfarmen müssen ihren Beschäftigten mindestens den gesetzlichen Mindestlohn zahlen. In vielen Ländern liegt dieser jedoch nicht auf einem existenzsichernden Niveau. Der überarbeitete Standard für lohnabhängig Beschäftigte, der Mitte 2014 in Kraft trat, sieht daher vor, dass Plantagen schrittweise Lohnerhöhungen durchführen müssen. Fairtrade International hat Untersuchungen beauftragt, auf welcher Höhe ein existenzsichernder Lohn je nach Region anzusetzen ist. Die Zahlung des tatsächlichen existenzsichernden Lohns kann nur schrittweise eingeführt werden, da die FAIRTRADE-zertifizierten Blumen- und Pflanzenfarmen sonst nicht mehr konkurrenzfähig wären.

Der Weg der FAIRTRADE-Blumen und Pflanzen

FAIRTRADE-Blumen und -Pflanzen sind direkt rückverfolgbar. Sie stammen also 1:1 von der FAIRTRADE-Farm und werden in jeder Phase des Transports von nicht zertifizierten Blumen und Pflanzen getrennt gehandelt. Der Waren- und Geldfluss der gesamten Lieferkette unterliegt einer unabhängigen Kontrolle.

Hinter jeder FAIRTRADE-Blume stehen Menschen - mit dem FAIRTRADE-Code - einer Zahlenkombination auf ausgewählten FAIRTRADE-Produkten - finden Sie zusätzliche Informationen über die FAIRTRADE-Blumenpflückerinnen und Blumenpflücker und die österreichischen Partnerfirmen.

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