FAIRTRADE-Fruchtsaft

So funktioniert der faire Handel

Orangensaft ist der meist getrunkene Fruchtsaft weltweit. Geerntet werden die Saftorangen vor allem in Brasilien. Das Geschäft mit Orangensaftkonzentrat liegt in den Händen weniger Großkonzerne, die den Preis für die Orangen oft unter die Produktionskosten drücken.

Herausforderungen

  • Die Arbeit auf Orangen-Plantagen ist hart und gefährlich, die Arbeitsbedingungen prekär. Die Löhne sind oft unter dem Mindestlohn, gearbeitet wird 10 bis 11 Stunden täglich, und eine gewerkschaftliche Organisation wird nicht gestattet.
  • Die zunehmende Marktkonzentration drückt den Orangenpreis unter die Produktionskosten. Die Saftherstellung liegt zu 50 Prozent in der Hand von nur drei großen Konzernen.
  • Großplantagen verdrängen kleinbäuerliche Betriebe

    Warum FAIRTRADE den Unterschied macht

    FAIRTRADE ist ein alternativer Ansatz zum konventionellen Handel. Im Mittelpunkt stehen die Kleinbauernkooperativen und Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen, welche die Saftorangen ernten.

    FAIRTRADE-Orangenkooperativen sind demokratisch organisiert. Sie erhalten die FAIRTRADE-Prämie für Projekte, die der sozialen, wirtschaftlichen oder ökonomischen Entwicklung der Gemeinschaft dienen. Auf den Plantagen wird ein FAIRTRADE-Prämienkomitee demokratisch gewählt, das aus Arbeiterinnen und Arbeitern besteht. Die FAIRTRADE-Prämie ermöglicht Projekte wie den Bau einer Schule oder eines Krankenhauses, die Finanzierung der Ausbildung der Kinder sowie Investitionen in die Verbesserung der Qualität und Produktivität der Orangen.

    Auf Plantagen sind die Arbeitsbedingungen im Standard für lohnabhängig Beschäftigte genau definiert. Die vorgeschriebenen Sozialanforderungen basieren auf den Richtlinien der International Labor Organization (ILO) und beinhalten Vorgaben wie das Verbot von Zwangs- und ausbeuterischer Kinderarbeit, die Zulassung einer eigenständigen und unabhängigen Vertretung der Beschäftigten und ein Diskriminierungsverbot. Um Verletzungen zu vermeiden, müssen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit der Arbeiterinnen und Arbeiter vorhanden sein.

    Durch FAIRTRADE-Standards zu den Themen Abfallmanagement, Boden- und Wasserschutz, Schutz der biologischen Vielfalt, Verbot gentechnisch modifizierten Saatguts, Verbot gefährlicher Pestizide etc. wird die Umwelt geschützt. Der Schutz des Menschen steht dabei im Vordergrund.

    In den Anbauländern bieten Beraterinnen und Berater der FAIRTRADE-Produzentennetzwerke  Trainings und Beratung an. Ziel ist es, neue Produzentinnen und Produzenten über FAIRTRADE zu informieren und bestehende Produzentengruppen bei der Einhaltung der Standards und beim Aufbau von Managementkapazitäten zu unterstützen. Auch Kontakte zu lokalen NGOs werden aufgebaut.