Textilunternehmen

Drei Möglichkeiten für Ihr FAIRTRADE-Engagement.

Kunden wollen ihre Kleidung mit gutem Gewissen tragen – ein deutlicher Trend, der sich in der Bekleidungsindustrie abzeichnet. Etwa 100 Mio. Menschen leben weltweit vom Baumwollanbau. Die Kleinbauernfamilien im Globalen Süden sind allerdings durch schwankende Weltmarktpreise und Preissubventionen der Industriestaaten in ihrer Existenz gefährdet. Insgesamt sind über 1,9 Mio. Produzent*innen im FAIRTRADE-Netzwerk tätig, wobei jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Baumwolle produziert werden. Weltweit sind knapp 45.000 FAIRTRADE-Baumwollproduzent*innen in den Produzentenländern im Baumwollanbau tätig. 60 Prozent der FAIRTRADE-Baumwolle wird im Vertragsanbau produziert.

Für interessierte Unternehmen bieten sich drei Möglichkeiten für Engagement an:

Das FAIRTRADE-Siegel für Baumwolle steht für nachhaltig angebaute und fair gehandelte Rohbaumwolle, die direkt rückverfolgbar ist. Das bedeutet, dass der Weg der im Endprodukt enthaltenen Rohbaumwolle direkt bis zum Ursprung (der FAIRTRADE-Produzentenorganisation) verfolgbar ist. Die FAIRTRADE-Baumwolle kann in jeder Phase der Produktion und Verarbeitung von „nicht FAIRTRADE“‐Baumwolle getrennt weiterverarbeitet werden.

Das FAIRTRADE Rohstoff-Siegel für Baumwolle bedeutet, dass eine vereinbarte Menge Baumwolle zu FAIRTRADE-Bedingungen eingekauft wurde und indirekt rückverfolgbar ist. Das FAIRTRADE-Baumwollprogramm bietet damit Produzent*innen zusätzliche Absatzchancen und dadurch mehr Vorteile. An den FAIRTRADE-Standards in den Anbauländern ändert sich nichts.

Das FAIRTRADE-Textilsiegel wurde neu entwickelt. Neben dem Siegel wird eine transparente Nachricht erklären, inwieweit das Unternehmen oder die Marke für ihre jeweilige Lieferkette eine Einhaltung des Standards bereits erreicht hat. Verbraucher*innen können erkennen, ob das Produkt aus einer Lieferkette stammt, in der existenzsichernde Löhne bereits erreicht wurden, oder ob existenzsichernde Löhne noch gemäß dem Zeitrahmen von sechs Jahren in Arbeit sind. Es wird auch gekennzeichnet, ob das Produkt FAIRTRADE-Baumwolle oder andere nachhaltige Fasern enthält.

Der Standard ist seit dem 1. Juni 2016 anwendbar – aber bis auch in Österreich eine komplette Lieferkette nach dem Standard zertifiziert wurde, wird es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. In Deutschland gibt es jedoch bereits einige Pilotprojekte: So sind die Kleidungsstücke der neuesten Kollektion des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart mit dem FAIRTRADE-Textilstandard zertifiziert.

Animationsfilm zum FAIRTRADE-Textilstandard

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"Ich bin sehr froh, dass ich nie wieder konventionelle Baumwolle anbauen muss. Ohne den Einsatz der Pestizide wird auch der Boden nicht unfruchtbar und speichert mehr Wasser"

Yonli Malata, Baumwollgruppe "Yanduama" in Burkina Faso.