„Damit unsere gemeinsame Welt ein lebenswerter Ort für alle wird und eine gute Zukunft hat, müssen wir die sozialen und ökologischen Herausforderungen, vor denen die Weltgesellschaft heute steht, gemeinsam angehen. Dazu braucht es viele Bausteine. Wir wollen einer davon sein. Fairer Handel ist deshalb für uns kein Nebenschauplatz. Er steht im Zentrum und bestimmt unser gesamtes Unternehmen.“, so Daniela Kern, Geschäftsführerin von EZA Fairer Handel.

Ungerechte Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd und deren zerstörerische Folgen für die direkt betroffenen Menschen und ganze Volkswirtschaften führten 1975 zur Gründung der EZA Fairer Handel GmbH. Das Ziel: Handel so zu gestalten, dass er Zukunftsperspektiven für Kleinbauernfamilien, Arbeiter*innen und Handwerker*innen am Anfang der Lieferkette eröffnet. Damit beginnt die Geschichte des fairen Handels in Österreich.

Hinter den Produkten von EZA stehen heute über 140 Partnerorganisationen aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem Nahen Osten – mehrheitlich Kleinbauerngenossenschaften und sozial engagierte Betriebe, die auf der Website der EZA transparent und nachvollziehbar dargestellt werden. Mit vielen von ihnen verbindet die EZA eine jahrzehntelange, direkte Handelspartnerschaft.

Wenn sie auf verlässliche Beziehungen und eine angemessene Bezahlung für ihre Produkte bauen können, ist das eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich ihre Lebenssituation verbessert. Doch es geht um mehr. Mit ihnen so direkt wie möglich und unter fairen Bedingungen zusammenzuarbeiten, ist auch eine Form der Umverteilung von Macht und Kontrolle. Beides trägt dazu bei, dass Produzent*innen am Anfang der Lieferkette menschenwürdig arbeiten und selbstbestimmter agieren können.

Die EZA orientiert sich als Gesamtunternehmen an den zehn Prinzipien der internationalen World Fair Trade Organisation (WFTO), deren Einhaltung extern überprüft wird. Damit verpflichten sie sich zu 100 Prozent dem fairen Handel.

Bei FAIRTRADE-besiegelten Produkten der EZA gelten zusätzlich die von Fairtrade International festgelegten Standards als verbindliche Basis.

Die EZA hat die Gründung von FAIRTRADE Österreich (vormals Transfair) von Beginn an aktiv unterstützt. 1993 wurde sie – mit ihren Arabica- Hochlandkaffees – erste Lizenzpartnerin. Heute sind alle Kaffees, Kakao, Schokoladen sowie zahlreiche weitere Lebensmittel – mehr als 90 Prozent davon in Bio-Qualität – und Fußbälle mit dem FAIRTRADE-Siegel ausgezeichnet. Darüber hinaus setzt die EZA zur Herstellung ihrer Bekleidungskollektion unter dem Markennamen Anukoo ausschließlich auf FAIRTRADE-zertifizierte Bio-Baumwolle.

Durch kontinuierliche Informationsarbeit verbreitet die EZA die Idee des fairen Handels weiter. Das Unternehmen lädt zu Exkursionen an den Standort des Unternehmens ein, wo Interessierten die Arbeitspraxis vorgestellt wird und die EZA sich ihren Fragen stellt.

Wo immer möglich, bekommt die Stimme der Handelspartner*innen Raum. Regelmäßig berichten sie auf Einladung der EZA in Österreich über ihr Leben und ihre Arbeit. Wichtige Kooperationspartner sind dabei seit Jahrzehnten die Weltläden. So entsteht ein direkter Austausch zwischen den verschiedenen Akteur*innen entlang der Produktions- und Handelskette – von Produzent*innen bis zu Konsument*innen und interessierten Bürger*innen.

Bei den Besuchen vor Ort bekommt die EZA Einblicke in die Lebenswirklichkeit ihrer Partner*innen. Dabei werden Mut machende Beispiele des fairen Handels aus erster Hand kennengelernt, aber auch ganz konkret die vielen Herausforderungen gesehen, vor denen etwa Kleinbauernfamilien im Globalen Süden stehen. Indem die EZA ihre Handelsbeziehung mit ihnen reflektiert, können sich das Unternehmen und die Produzent*innen gemeinsam weiter entwickeln.

In ihrer Arbeit will die EZA ein differenziertes Bild der Praxis des fairen Handels vermitteln, vereinfachende Verallgemeinerungen vorbeugen und zeigen, dass es sich lohnt, sich für faire Handelsbeziehungen einzusetzen. Denn sie wirken nicht nur auf die Einkommenssituation der Menschen, sondern erweitern auch deren Gestaltungsspielraum, durchbrechen Abhängigkeiten, stärken den sozialen Zusammenhalt, fördern Beteiligung und demokratische Mitbestimmung und schaffen Zukunftsperspektiven. Und sie eröffnen den Zugang zu Produkten hoher Qualität.

Fairer Handel und das FAIRTRADE-Konzept als Teil davon tragen dazu bei, eigene Konsummuster kritisch zu hinterfragen, Armut zu bekämpfen und Menschen zu ermächtigen, die in herkömmlichen Lieferketten kaum berücksichtigt werden. Bausteine für eine sozial und ökologisch verantwortungsvolle Wirtschaftsweise werden aufgezeigt. Darüber hinaus braucht es weiterhin das Zusammenspiel vieler verschiedener Akteur*innen, um ungerechte internationale Handelsstrukturen zu thematisieren und veränderte politische Rahmenbedingungen einzufordern. Damit fairer Handel nicht die Ausnahme bleibt, sondern zur Regel wird.

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Fair ist mehr – Die EZA stellt sich vor

Kurzfilm Anukoo

Bereits 1976 lancierte die EZA den ersten Kaffee aus fairem Handel in Österreich. Seither wurde das Angebot stetig ausgebaut. Dabei setzt die EZA nicht nur auf hohe Arabica-Bohnenqualität, sondern erzählt auch die besonderen Geschichten dahinter. 1988 kam Kaffee ORGANICO als erster fair gehandelter UND biologisch produzierter Kaffee auf den Markt. Mit Kaffee Adelante bietet die EZA Fairer Handel seit 2015 Österreichs ersten Kaffee aus Frauenhand. Kaffeebäuerinnen aus Honduras und Peru werden dabei speziell gestärkt. Sie besitzen das Land, treffen die Entscheidungen und erwirtschaften ihr eigenes Einkommen. Seit 2019 gibt es COFFEE FOR FUTURE von Genossenschaften aus Mexiko und Uganda, die mit einer zusätzlichen EZA-Prämie bei der Umsetzung ihrer Klimaschutzmaßnahmen unterstützt werden. Im selben Jahr startete die EZA mit ihrem SEGELKAFFEE – special & limited. Mit dem Segelschiff transportiert und bei einer lokalen Salzburger Rösterei geröstet.

Genießer*innen können mit Kaffees von EZA Fairer Handel aus dem Vollen schöpfen: Von mild bis kräftig, von entkoffeiniert bis Espresso, ganze Bohne oder gemahlen – zum Einsatz kommen wertvolle Arabica-Hochlandsorten aus Mittel- und Südamerika sowie Afrika – FAIRTRADE- und bio-zertifiziert.

Für herausragendes Engagement zum Thema fairer Handel in der Kategorie "Hersteller".

Alle Gewinner haben sich auf besonders innovative und langfristige Art und Weise, glaubwürdig und reichweitenstark für den fairen Handel eingesetzt. Dieses Engagement möchten wir vor den Vorhang holen, denn davon profitieren die Produzent*innen in den sogenannten Entwicklungsländern.“, so Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich.


Nähere Infos finden Sie hier.

Anukoo ist die Modemarke von EZA Fairer Handel. Die gesamte Herstellungskette ist transparent. Die Baumwolle für Bekleidung von Anukoo kommt aus Indien, u.a. von der FAIRTRADE-zertifizierten Kleinbauernorganisation Chetna Organic Farmers Association (COFA). COFA setzt auf biologischen Landbau und fairen Handel und schult die Mitglieder in der nachhaltigen Nutzung der kleinen Anbauflächen. Zu Bekleidung verarbeitet wird die Baumwolle in Betrieben und Werkstätten in Indien, die sich zur Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte verpflichtet haben. Mit ihnen pflegt die EZA direkte Handelspartnerschaften. Die Baumwoll-Kollektion trägt darüber hinaus das Gütesiegel G.O.T.S. (Global Organic Textile Standard) für hohe ökologische Standards entlang der gesamten Kette.