SDGs abseits unserer Schwerpunkte

FAIRTRADE steht auch mit den restlichen SDGs in Verbindung, die keinen unserer Arbeitsschwerpunkte direkt betreffen. Auf dieser Seite kannst du dich informieren, welche Ziele es außerhalb unseres Fokus gibt und wie FAIRTRADE auch zu deren Umsetzung beiträgt. Sauberes Wasser, die Schaffung von Infrastruktur und nachhaltiger Industrie, Partnerschaften mit einer Vielzahl von Organisationen – die SDGs fließen auf vielfältige Weise in die Arbeit von FAIRTRADE ein.

Sauberes Wasser ist ein menschliches Grundbedürfnis und – auf dem Papier – durch die weltweit geltenden Menschenrechte garantiert. Die Fakten sprechen jedoch noch immer eine andere Sprache. FAIRTRADE setzt sich ein für sauberes Trinkwasser und unterstützt Projekte zur Wasserfilterung und -aufbereitung. Durch die FAIRTRADE-Prämie werden laufend Sanitärmaßnahmen finanziert, die zu einer grundlegenden Versorgung mit sauberem Wasser für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beiträgt. So zum Beispiel auf der Blumenfarm Mount Meru im Norden Tansanias.

Saubere Energie ist eines der Kernthemen zukünftiger politischer und wirtschaftlicher Entwicklung. Ein besonderes Augenmerk muss auf Regionen gelegt werden, die bisher unter einer unzuverlässigen Stromversorgung zu leiden haben. Es braucht alternative und erneuerbare Energiequellen, die auch in ländlichen Regionen eine angemessene Versorgung garantieren. FAIRTRADE unterstützt Klimaschutzprojekte im globalen Süden und bietet Unternehmen einen einfachen Weg der Beteiligung an, damit jährlich unzählige Tonnen an Emissionen eingespart werden.

Die FAIRTRADE-Prämie wird zu großen Teilen für den infrastrukturellen Ausbau in Produktionsländern genutzt. Transportwege wie Straßen und Brücken werden geschaffen, in Fahrzeuge investiert und etwa Pipelines für sauberes Trinkwasser gebaut. Damit wird gleichzeitig die Versorgung der Produzent*innen mit grundlegenden Mitteln verbessert und der Marktzugang erleichtert. Investitionen in nachhaltige Industriestrukturen fördern ein stetiges und schonendes Wachstum, ohne natürliche Ressourcen und Arbeitskräfte weiter auszubeuten.

Auch heute ist das Gefälle zwischen sogenannten Industrie- und Entwicklungsländern noch sehr groß. Dieses Ungleichgewicht auszugleichen ist der grundlegende Auftrag von FAIRTRADE: Handel zu fairen Bedingungen mit benachteiligten Produzent*innen in den Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und das Schaffen von besseren Absatzmöglichkeiten im Norden. Ausgehend vom Prinzip „Wandel durch Handel“ trägt der FAIRTRADE dazu bei, dass sich Lebensbedingungen und wirtschaftliche Lage der Kleinbauernfamilien und Arbeiter*innen im globalen Süden nachhaltig verbessern.

In Österreich engagieren sich hunderte Gemeinden und Städte für den fairen Handel und mehr Nachhaltigkeit. Die FAIRTRADE-Gemeinden fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Die Kampagne FAIRTRADE-Towns ist eine internationale Bewegung. Weltweit tragen bereits über 2.200 Städte und Kommunen in über 36 Ländern den Titel – Tendenz steigend.

Von Beginn an hat sich FAIRTRADE auf den Aufbau demokratischer Strukturen konzentriert. Bäuer*innen werden ermutigt, Rechenschaft von ihren Organisationen einzufordern, ebenso lohnabhängig Beschäftigte von ihren Arbeitgeber*innen und Konsument*innen von Herstellern. Der FAIRTRADE-Ansatz und der einzigartige Organisationsaufbau, in dem die Produzent*innen gleichberechtigt mit einem Stimmanteil von 50 Prozent beteiligt sind, ist Grundstein für echtes Empowerment von Kleinbäuer*innen und Beschäftigten.

Die Partnerschaft mit den FAIRTRADE-Lizenznehmern, politischen Institutionen, unseren Gründungsorganisationen aus dem Bereich Entwicklungszusammenarbeit, Forschungseinrichtungen und nicht zuletzt den Konsument*innen verleiht der FAIRTRADE-Idee Durchsetzungskraft – auf gesellschaftlicher Ebene sowie im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Sektor.