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Mehr Kakaobauernfamilien profitieren laut neuem Bericht von FAIRTRADE-Schulungen

Fairtrade International hat die vierte Ausgabe seines Monitoringberichts für das Westafrikanische Kakaoprogramm (WACP) veröffentlicht, der weiterhin einen deutlichen Anstieg der Schulungen in Côte d'Ivoire, Ghana und Sierra Leone zeigt.

Kakao-Anbau in Cote d'Ivoire: Finda Kouadio Théodore und seine Frau Konan Amalan Cécile sitzen mit Kakaoschoten in der Hand vor einem Haufen Kakaoschoten.

Im Jahr 2023 nahmen insgesamt 48.876 Teilnehmer*innen, davon 11.812 Frauen (24 Prozent), an Schulungen teil. Dies entspricht einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zu den Daten aus dem Jahr 2022.

Dieser Anstieg spiegelt den Erfolg eines „kaskadierenden“ Ansatzes wider, bei dem Fairtrade Africa Mitglieder von Kooperativen schult, die dann die Informationen an ihre Organisationen und Gemeinden weitergeben, um die Schulungen selbst zu wiederholen. Auf diese Weise wird die Zahl der Teilnehmer*innen erhöht und gleichzeitig das Wissen und die Fähigkeiten innerhalb der Organisationen tiefer verankert.

Zu den wichtigsten Schulungsthemen gehörten Menschenrechte und ökologische Sorgfaltspflicht, Entwaldung sowie Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Diese Module wurden speziell für den westafrikanischen Kakaokontext entwickelt und werden aufgrund der sich verändernden Kakaolandschaft regelmäßig aktualisiert.

Neben einer detaillierten Analyse der Trainings, der technischen Unterstützung, des Peer-to-Peer-Lernens und des Verkaufs für Kleinbauernorganisationen (SPOs) konzentriert sich der Bericht auch auf Programme und Fallstudien. Die Fairtrade Young Cooperative Managers Academy, die in Ghana und Côte d'Ivoire aktiv ist, vermittelt jungen Menschen unternehmerische Fähigkeiten durch Schulungen, praktische Aufgaben, Coaching und Mentoring.

Dwomor Boahene, Mitglied der Asunafo North Cooperative Union, beschrieb die Akademie als „eine lebensverändernde Erfahrung“. Dwomor wurde nicht nur zum Mitglied des Aufsichtsrates der Kooperative gewählt, sondern hat auch Frauen in den umliegenden Gemeinden in der Anwendung des Gelernten geschult, so dass sie jetzt ihre eigenen kleinen Unternehmen führen und auch gelernt haben, wie man Sparkonten einrichtet.

In Côte d'Ivoire macht die Women's School of Leadership (WSOL), ein Ausbildungsprogramm zur Verbesserung der grundlegenden Führungskompetenzen von Frauen und zur Anwendung der Menschenrechte in Genderfragen, große Fortschritte.

Seit 2017 haben 205 Absolventinnen und Absolventen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten an mehr als 10.000 Gemeindemitglieder weitergegeben. Die Women's School of Leadership behandelt Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Gender, Führung, Einkommensdiversifizierung, Projektmanagement, strategische Verhandlungen, Finanzmanagement und Unternehmertum.

Dora Atiiga, eine WSOL-Absolventin aus der Kukuom Union, erklärte, dass sie an der WSOL gelernt habe, dass sie als Frau für ihren Haushalt und ihre Gemeinschaft von großem Nutzen sein könne. Zum Beispiel gab es in Asibrem keine Vorschule für Kinder, und so beschloss sie, mit dem Wissen und den Fähigkeiten, die sie an der WSOL erworben hatte, eine zu gründen.

Durch die Gründung dieser Schule hat Atiiga dazu beigetragen, die Eltern in ihrer Gemeinde zu entlasten. Sie fühlen sich besser, weil sie wissen, dass ihre Kinder an einem sicheren Ort in der Nähe ihrer Häuser sind, während sie auf den Farmen arbeiten. Die Zahl der Kinder in der Schule ist von 14 Kindern und zwei Angestellten auf 110 Kinder und sechs Angestellte gestiegen.

FAIRTRADE glaubt, dass Kooperativen eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit und das Wachstum des Kakaosektors spielen. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass die Bauernfamilien, die Mitglieder der Kooperative sind, sich an der Kooperative beteiligen und ihr vertrauen. Im Jahr 2023 waren 99 Prozent der befragten Bauern in Ghana und 92 Prozent der Bauern in Côte d'Ivoire der Meinung, dass in ihrer Genossenschaft unterschiedliche Meinungen vertreten werden können.

Während sich das WACP positiv und progressiv entwickelt, wird Fairtrade International weiterhin mit den Kleinbauernorganisationen vor Ort zusammenarbeiten, um sie auf die nächsten Herausforderungen im Kakaosektor vorzubereiten, insbesondere auf die neuen regulatorischen Anforderungen der EU-Entwaldungsrichtlinie und die Sorgfaltspflicht für Menschen- und Umweltrechte v(EU-Lieferkettengesetz). So hat Fairtrade International bereits Kooperationen mit Unternehmen wie Satelligence geschlossen, um den Kooperativen Zugang zu qualitativ hochwertigen Risikoanalysen zur Entwaldung zu ermöglichen.

Die Daten für den WACP-Bericht wurden durch Interviews mit dem Management von Kleinbauernorganisationen und durch Haushaltsbefragungen von Bauernfamilien, die Mitglieder dieser Kleinbauernorganisationen sind, erhoben.  Lesen Sie hier den vollständigen Monitoring-Bericht.

Kontakt für Medien und Presse
Rosamaria Mancini
E: press@fairtrade.net

Über Fairtrade International
Fairtrade International ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die mehr als zwei Millionen Bauernfamilien und Arbeiter*innen weltweit vertritt. Sie ist Eigentümerin des FAIRTRADE-Siegels, einer eingetragenen Marke, die auf über 30.000 Produkten zu finden ist und das weltweit anerkannteste und vertrauenswürdigste Nachhaltigkeitssiegel darstellt. Fairtrade International und seine Mitgliedsorganisationen arbeiten mit Unternehmen zusammen, beziehen Einkäufer mit ein, aktivieren die Zivilgesellschaft und befähigen die Produzentenorganisationen, die Kontrolle zu übernehmen, um eine faire und nachhaltige Zukunft zu erreichen - eine Zukunft, die auf sozialer Gerechtigkeit basiert.