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Neue Studie belegt: echter Mehrwert für FAIRTRADE-Bauernfamilien

Eine neue Studie zur Wirkung des fairen Handels auf kleinbäuerliche Betriebe und ihre Gemeinden im Globalen Süden wurde eben veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die internationalen FAIRTRADE-Standards, stabile Preise und Unterstützungsprogramme vor Ort positiv auswirken.

Die Untersuchung, durchgeführt von Mainlevel Consulting, vergleicht FAIRTRADE-Kooperativen mit nicht-zertifizierten Organisationen. Insbesondere in Krisenzeiten zeige sich, „dass FAIRTRADE die wirtschaftliche Resilienz der Bäuerinnen und Bauern erhöht und sie dabei unterstützt, ihren Beruf auch in schwierigen Zeiten weiter auszuüben“, so Tatjana Mauthofer, Wissenschaftlerin bei Mainlevel Consulting und Mitautorin der Studie. „Die Studie zeigt, dass die beiden FAIRTRADE-Mechanismen – Mindestpreis und Prämie – ein entscheidendes Sicherheitsnetz für die Landwirte, ihre Organisationen und letztlich auch für ihre Gemeinden darstellen.“ Die aktuelle Publikation ist die dritte Einzelstudie einer Langzeituntersuchung, die die Entwicklung von FAIRTRADE-Kooperativen dokumentiert.

Gute Unternehmensführung ermöglicht Nachhaltigkeit

Dem Bericht zufolge geht der positive Einfluss von FAIRTRADE über wirtschaftliche Aspekte hinaus: FAIRTRADE-Kooperativen zeichnen sich durch eine gute Unternehmensführung aus, beispielsweise durch bessere Transparenz und demokratische Entscheidungsfindung. Das befördere Nachhaltigkeit insgesamt, da die Genossenschaften Entscheidungen in Bezug auf Umwelt, Soziales und Wirtschaft gemeinsam treffen und umsetzen müssen. Auch bei Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Sicherheit am Arbeitsplatz und Gesundheitsmaßnahmen schnitten FAIRTRADE-Organisationen im Vergleich zu nicht-zertifizierten Kooperativen besser ab.

Klimawandel und Kostensteigerung sind existenzbedrohend

Gleichzeitig warnen die Forschenden vor erheblichen Zukunftsrisiken. Angesichts globaler Katastrophen wie Klimawandel, Covid-19 und steigenden Kosten sei die Existenzgrundlage der Bäuerinnen und Bauern bedroht. So zwinge sie beispielsweise der Klimawandel dazu, sich schnell anzupassen und Einkommensquellen zu diversifizieren sowie klimafreundliche Anbaumethoden einzuführen – oft ohne die dringend benötigte externe finanzielle Unterstützung.

„Die Studie bestätigt, dass FAIRTRADE ein wichtiger Teil der Lösung sein kann“, sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. „Sie zeigt aber auch, dass entlang der Lieferketten noch mehr investiert werden muss, um rechtzeitig Anpassungen an den Klimawandel zu schaffen und gerade aus Zeiten wie diesen die richtigen Lehren zu ziehen – nämlich, Menschenrechte wie existenzsichernde Einkommen zu ermöglichen und unsere Umwelt zu schonen. Tun wir das nicht, kann das weitreichende Folgen haben, auch hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit wichtigen Rohstoffen für uns alle“, so Kirner abschließend.