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Initiative „Kinderarbeit stoppen“ im österreichischen Parlament: Schwung aus Deutschland für ein ambitioniertes Lieferkettengesetz nutzen

EU-weite Gesetzesinitiativen zu verbindlichen Sorgfaltspflichten bestärken die Hoffnung, dass Österreich nachzieht und sich zur Kontrolle von Menschen- und Umweltrechten in globalen Lieferketten verpflichtet.

Der deutsche Bundestag hat am 11.6. ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Ein Gesetzesvorschlag der Europäischen Kommission für eine europaweite Regelung soll noch dieses Jahr vorgelegt werden. Wichtige Schritte in die richtige Richtung mit großer Vorbildwirkung: Damit werden auch Österreich und andere europäische Staaten Deutschland bald nachziehen müssen.

Im Internationalen Jahr gegen Kinderarbeit ist ein solches Gesetz notwendiger denn je: UNICEF hat in einer neuen Studie schockierende Zahlen veröffentlicht: 160 Millionen Kinder sind von Kinderarbeit betroffen, und ihre Zahl steigt: In den letzten Jahren mussten zusätzlich 8,5 Millionen Kinder weltweit arbeiten, weitere 9 Millionen könnten bis 2022 zur Arbeit gezwungen werden. Die Bemühungen, Kinderarbeit ein Ende zu setzen, sind bis dato gescheitert.

Fast 5.000 Menschen haben bei der Online-Foto-Aktion „Zeige Deine Hand gegen Kinderarbeit“ mitgemacht. Jedes einzelne Bild ist ein klares Nein zu ausbeuterischer Kinderarbeit – und ein Auftrag an das österreichische Parlament, aktiv zu werden. Die Unterstützungsbotschaften wurden Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 12.7.2021 übergeben mit der Bitte, als Vertretung und Präsidium des Parlaments ein Zeichen gegen Ausbeutung zu setzen.
Österreich hat sich im Rahmen der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, zur weltweiten Abschaffung von Kinderarbeit bis 2025 beizutragen. Ein entsprechendes Gesetz könnte Unternehmen dazu verpflichten, ihrer Verantwortung in der Lieferkette in Bezug auf die verpflichtende Einhaltung international anerkannter Menschenrechte und Umweltstandards nachzukommen.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka begrüßt die Initiative und ist selbst Unterstützer im Kampf gegen Kinderarbeit: „Millionen Kinder werden dazu gezwungen ausbeuterische Arbeiten zu verrichten. Sie müssen Tätigkeiten nachgehen, die gegen die weltweit gültigen Kinderrechte verstoßen und sie am Schulbesuch hindern. Den Betroffenen wird Ausbildung und Kindheit geraubt. Dieser Missstand muss einerseits in der Politik und in der Wirtschaft thematisiert werden, andererseits sollte ihn auch jede und jeder Einzelne beim Einkauf berücksichtigen. Wir alle können mithelfen, ausbeuterische Kinderarbeit in globalen Lieferketten zu stoppen.”
Ein breites Bündnis rund um die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, weltumspannend arbeiten (ÖGB), Jugend Eine Welt und die Kindernothilfe Österreich hat deshalb im Rahmen der Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ dazu aufgerufen, aktiv zu werden: „Du hast es in der Hand – gemeinsam Kinderarbeit stoppen“. Menschen aus aller Welt zeigen symbolisch ihre Hand gegen ausbeuterische Kinderarbeit und fordern die Politik zum Handeln auf.

Kampagne: kinderarbeitstoppen.at/mach-mit
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar: dka.at/schule-statt-kinderarbeit
Jugend Eine Welt: jugendeinewelt.at/kinderarbeit
Kindernothilfe Österreich: kindernothilfe.at/kinderarbeit
Weltumspannend arbeiten: weltumspannend-arbeiten.at

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