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Appell zum Tag der Menschenrechte: FAIRTRADE setzt seit 30 Jahren Standards für soziale Gerechtigkeit in Lieferketten

Am 10. Dezember wird weltweit der Tag der Menschenrechte begangen, eine Gelegenheit, um auf die grundlegenden Rechte und Freiheiten aller aufmerksam zu machen. So sollten faire Arbeits- und Lebensbedingungen sowie eine angemessene Bezahlung schon längst eine Selbstverständlichkeit sein.

Seit genau 30 Jahren setzt sich FAIRTRADE Österreich im Einklang mit diesen Prinzipien für fairere Lieferketten ein: "Das Recht auf angemessene Arbeitsbedingungen sowie eine faire Bezahlung der Arbeitsleistung und der Ernteerträge als grundlegende Menschenrechte stehen für uns im Mittelpunkt unserer Arbeit. Denn nur so können Familien ein existenzsicherndes Haushaltseinkommen und ein menschenwürdiges Leben erreichen!“, so FAIRTRADE Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner dazu.

Darüber hinaus fordert und fördert FAIRTRADE das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard: „Das klingt auf den ersten Blick vielleicht selbstverständlich – in der Realität ist es das aber leider oftmals nicht der Fall“, so Kirner weiter. Diese Lücke überbrückt FAIRTRADE mit umfangreichen Standards und Zusatzprojekten beispielsweise zur Mitfinanzierung von Schulgebäuden, um den Zugang zu Bildung für die betroffenen Familien konkret zu verbessern. Schon heute unterstützt FAIRTRADE Bauernfamilien sowie Arbeitende auf Farmen, indem FAIRTRADE-Mindestpreise und zusätzliche -Prämien vertraglich fixiert sind. Langfristig sollen Referenzpreise als zukünftiger Wegweiser für eine nachhaltige Preisgestaltung innerhalb gesamter Branchen dienen.

Um engagierte Unternehmen zu unterstützen ihre Lieferketten fairer zu gestalten, bietet FAIRTRADE Österreich seit nunmehr 30 Jahren konkrete Hilfestellungen und Angebote: „Eine FAIRTRADE-Zertifizierung erhöht die Transparenz und ermöglicht faire Produktionsbedingungen entlang der Lieferkette. Die unabhängige Zertifizierungsstelle FLOCERT GmbH sorgt für Kontrolle. So kann die Anpassung an zukünftige rechtliche Rahmenbedingungen, wie das EU-Lieferkettengesetz oder die EU-Bio-Richtlinie, schon jetzt vorbereitet werden. Darüber hinaus sensibilisieren wir Konsument*innen in Österreich und ermutigen diese zu verantwortungsbewussten Kaufentscheidungen“, so Kirner abschließend.

Anlässlich des Tags der Menschenrechte ruft FAIRTRADE Österreich gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen in einem offenen Brief Österreichs Politik dazu auf, sich auf EU-Ebene im derzeit verhandelten Lieferkettengesetz für existenzsichernde Einkommen und den Schutz der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten einzusetzen. Im Rahmen einer österreichweiten Aktionswoche von 4. bis 12. Dezember machen auch FAIRTRADE-Gemeinden, -Städte und –Schulen auf dieses Anliegen aufmerksam. Bei insgesamt 70 Aktionen fordern FAIRTRADE-Freiwillige passend zur Adventzeit einen besseren Schutz der Menschenrechte von Kakaobauernfamilien.

Rückfragehinweis: presse@fairtrade.at

Hintergrund:
FAIRTRADE ist weltweit das führende Zertifizierungssystem, bei dem die Produzentinnen und Produzenten von einem Mindestpreis und einer Prämie, deren Höhe genau festgelegt ist, profitieren.

Der FAIRTRADE-Mindestpreisist als Sicherheitsnetz zu verstehen und soll die durchschnittlichen Produktionskosten für eine nachhaltige Produktion decken. Liegt der jeweilige (Welt)Marktpreis darüber, muss der höhere Marktpreis bezahlt werden. Die Produzentenorganisationen vereinbaren auch jederzeit einen höheren Preis mit den Abnehmern. Zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten Produzentenorganisationen die FAIRTRADE-Prämie. Die Bauernfamilien bzw. Beschäftigten auf Plantagen entscheiden in einem demokratischen Prozess, in welche sozialen, ökologischen oder ökonomischen Projekte investiert wird.

Referenzpreise: Fairtrade International (gemeinsam mit der Living Wage Coalition) berechnet mithilfe der Anker-Methode das Living Income und Living Wage Benchmarks. Diese geben an, wie hoch ein Lohn oder ein Einkommen je nach Produkt und Land sein müsste, um existenzsichernd zu sein.