von

Gemeinsam Richtung Zukunft

Asunafo ist eine erfolgreiche Kakao-Union in der Region Ahafo in Ghana. 75 Kooperativen haben sich zusammengeschlossen und mit der Unterstützung von FAIRTRADE wichtige Initiativen in Richtung Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit gesetzt. Wie hat sich der Lebensalltag der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dadurch verändert, und welche positiven Auswirkungen hat der überarbeitete FAIRTRADE-Kakao-Standard?

Asunafo hat eine klare Vision: sozioökonomische Freiheit für alle – mittlerweile knapp 9.500 – Mitglieder der Kooperative. Getragen von diesem Grundgedanken haben die Mitglieder von Anfang an starke Partnerschaften angestrebt. Bereits ein Jahr nach der Gründung erfolgten 2012 die FAIRTRADE-Zertifizierung und die Etablierung der FAIRTRADE-Standards – ein wichti­ger Schritt für die Gemeinschaft.

Davon ist auch Daniel Amponsah Gyinayeh, Präsident der Kooperative Asunafo, überzeugt: „Wir haben als FAIRTRADE-zertifizierter Erzeuger viel profitiert. Dank der FAIRTRADE-Prämie und des festgelegten FAIRTRADE-Mindestpreises hat sich das Einkommen der Mitglieder erheblich verbessert, und die Entwicklung in den Gemeinden wurde gefördert.“ Der FAIRTRADE-Mindestpreis fungiert als Sicherheitsnetz, um die Kosten für eine nachhaltige Produktion zu decken und weitere Schritte in Richtung existenzsichernder Einkommen zu machen. Davon profitieren die Bauernfamilien insbesondere in unsicheren Zeiten, wenn die Preise am Weltmarkt stark schwanken und sie sich bei ihren Kalkulationen dennoch auf den garantierten Verkaufspreis verlassen können.

Projekte in Gemeinden

Die FAIRTRADE-Prämie wurde bei Asunafo für diverse Entwicklungsprojekte eingesetzt, beispielweise für den Bau mehrerer Schulen. Zudem wurden Wasserlöcher gebohrt sowie Kliniken und Gemeinschafts­zentren gefördert. Diese nachhaltigen Investitionen in den Gemeinden machen die Region stark für die Zukunft, und es sind Erfolge, die einmal mehr unterstreichen, wie Kooperationen im Globalen Süden von der FAIRTRADE-Zertifizierung profitieren können. All das wirkt sich nicht zuletzt positiv auf den Alltag der gesamten Bevölkerung der Region aus. Bei Asunafo tragen diese Initiativen jedenfalls Früchte, nicht nur, wenn es um die Lebensbedingungen der Mitglieder geht, sondern auch wortwörtlich: Auf einer Fläche von rund 17.000 Hektar werden jährlich stattliche 15.000 bis 18.000 Tonnen Kakaobohnen geerntet.

Asunafo engagiert sich auch dafür, weitere Standbeine aufzubauen – beispielsweise die Herstellung von Seifen und Backwaren, den Anbau von Gemüse und die Schneckenzucht. Dadurch soll die Union unabhängiger vom Kakaoanbau werden. Neben der Etablierung neuer Geschäftsfelder und der Förderung von Gemeinden legt Asunafo auch ein besonderes Augenmerk auf die Weiterbildung seiner Mitglieder, etwa durch Schulungen im Finanzmanagement. Das Weiterbildungsprogramm der Kakao-Union dient aber auch der Sensibilisierung für Gleichstellungsfragen; mit einem Frauenanteil von stolzen 46 Prozent gehört Asunafo sicherlich zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Darüber hinaus gibt es auch Fortbildungen im Bereich Kinderschutz.

Kinderrechte wahren

Der Schutz von Kinderrechten ist auch ein zentrales Anliegen von FAIRTRADE, was sich unter anderem im überarbeiteten Kakao-Standard widerspiegelt (siehe auch Seite 1 und 3). Gerade in Ghana, aber auch in anderen westafrikanischen Staaten, ist ausbeuterische Kinderarbeit immer noch ein großes Problem. Bei Asunafo dürfen keine Kinder unter 15 Jahren beschäftigt werden. Außerdem achtet die Kooperative darauf, dass der Schulbesuch nicht gefährdet wird. Diese Maßnahmen helfen dabei, dass die soziale, psychische und physische Entwicklung der Kinder nicht gefährdet wird.

Um die Ursachen ausbeuterischer Kin­derarbeit zu bekämpfen, setzt Asunafo mithilfe von FAIRTRADE auf verschiedenen Ebenen an: Wie bereits erwähnt, hat Asunafo mit Geldern der FAIRTRADE-Prämien bereits den Bau mehrerer Schulen finanziert. Die Kooperativen-Union hat für die Kinder der Mitglieder pädagogische Förderprogramme eingerichtet und unter anderem rund 80.000 Übungsbücher an Grundschulen verteilt. Letztlich geht es nicht nur um die direkte Förde­rung, sondern auch darum, die Menschen vor Ort für Kinderrechte zu sensibilisieren sowie klare Rahmenbedingungen und Richtlinien zu schaffen.

Ein klares Ja zum neuen Kakao-Standard

Solche Maßnahmen gehen Hand in Hand mit dem überarbeiteten Kakao-Standard von FAIRTRADE. Sie helfen dabei, das Leben der Familien in der Region Asunafo langfristig zu verbessern. Das bestätigt auch Präsident Daniel Amponsah Gyinayeh: „Die FAIRTRADE-Standards, insbesondere der neue Kakao-Standard, haben den Bauernfamilien geholfen, Initiativen zu entwickeln, welche die ökologische Nachhaltigkeit fördern und sicherstellen, dass keine Menschenrechte verletzt werden – für eine bessere Zukunft! Wir fordern alle Schokoladenhersteller*innen, Re­gierungen und Interessen­vertre­ter*innen auf, uns dabei zu unterstützen, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen und das Einkommen der Menschen durch angemessene Einkaufspraktiken zu verbessern.“

Mehr zum Thema FAIRTRADE-Kakao gibt es hier.